Tipp des Monats von Dagmar für September

Hallo, liebe Gartenfreunde.

Heute erfahrt Ihr etwas über Knoblauch.
Auch wenn wir Knoblauch immer mit der mediterranen Küche in Verbindung bringen, stammt er nicht aus diesen Gefilden.
Die Heimat des Knoblauchs sind die Gebirgsregionen des westlichen Himalaya in Zentralasien. Von dort kam er mit Handelskarawanen über die Seidenstraße in die ganze Welt.

Einen Überblick über Sorten und Anbau erfahrt Ihr in diesem Monatstipp.

Man unterscheidet 2 Arten:
1. Softneck (weicher Hals) bildet keine richtigen Stängel aus und auch keine Brutzwiebeln. Er hat ein mildes Aroma und ist für den Anbau in wärmeren Regionen geeignet. Daher schauen wir uns heute die für unsere Region geeignete Art etwas näher an:

2. Hardneck (harter Hals) bildet im Frühjahr einen harten Stängel aus, nachdem er eine Zeitlang kalten Temperaturen ausgesetzt war. An diesem Stängel bilden sich Kringel mit Bulbillen, das sind die Brutzwiebeln.
Im Juli kann man dann sowohl fertige Knollen mit aromatischen Zehen, wie auch Bulbillen ernten. Die Zehen können als Saatgut verwendet und im Herbst wieder in die Erde gesteckt werden. Die Bulbillen steckt man im Frühjahr in die Erde. Aus ihnen werden Rundlinge. (Siehe unten)
Gute Sorten sind hier: Marino, Penasco, Creme de la Rasa.

Pflanzzeit der Knoblauchzehen:
September bis November, aber mindestens 3 Wochen bevor der erste Dauerfrost kommt, der den Boden durchfrieren lässt, denn die Zehen müssen noch anwurzeln können.
Hier steckt man alle 10 cm in 3-4 cm Tiefe eine Zehe, in einem Reihenabstand von 30 cm, zum Beispiel in ein abgeerntetes Kartoffelbeet, und düngt dieses vorher mit reifen Kompost.
Falls das Frühjahr sehr trocken ist, benötigt Knoblauch bis Ende April Wasser. Staunässe allerdings gilt es zu vermeiden! Ab Mai ist kein extra Wasser mehr nötig. Knoblauch gedeiht am besten am sonnigen Standort.
Um herauszufinden welche Sorte im eigenen Garten gut funktioniert und einem am besten schmeckt, kann man eine Kombination unterschiedlicher Sorten austesten.

Zu empfehlen wäre:


„Tallin“ (mild, groß, robust)

„Creme de la Rasa“ (groß, braucht wenig Wasser)

„Sibirischer“ (robuste Allroundsorte)

„Morado de las Pedroneras“ (intensiver, scharfer Geschmack).

Hat man seine Lieblingssorte gefunden, kann man sie sich immer wieder selbst vermehren.

Ernte:


Ab Juli. Es sollten noch mindestens 3-4 Blätter grün sein, denn sie sind gleichzeitig die Hüllenblätter der Knolle. Bei weniger Hüllblattschichten leidet die Lagerfähigkeit. Die ganze Pflanze muss unversehrt aus der Erde gegraben werden.

Generell gilt:


In nassen Jahren lieber etwas früher ernten.

Trocknung:


Soll schattig, warm, gut belüftet hängend oder in Kisten 3-6 Wochen lang erfolgen.

Lagerung:


Nachdem Wurzel und Stängel mit einem scharfen Messer abgeschnitten wurden, wird der Knoblauch geputzt und hält sich je nach Sorte 4-12 Monate.

Die Knoblauchanzucht aus Brutzwiebeln (Bulbillen) dauert 2 Jahre. Die Bulbillen werden im Frühjahr gesteckt. Daraus bilden sich die Rundlinge, die im Juli geerntet und danach getrocknet werden. Diese steckt man im Herbst wieder in die Erde und erntet Knoblauchknollen mit Zehen im nächsten Sommer.

Achtung: Knoblauch aus dem Supermarkt wurde unreif geerntet und ist nicht vermehrbar, da er nicht keimfähig ist. Meist kommt der Knoblauch aus China. Er wurde mit Keimhemmern behandelt, um auf dem langen Transportweg nicht auszutreiben. Hier handelt es sich auch fast ausschließlich um „Softneck“ Sorten.

Tipp: Bulbillen und Zehen von über 30 Sorten können bestellt werden bei: www.landschaftenschmecken.com

Einen Erntereichen Herbst wünscht Euch
Eure Gartenfreundin Dagmar