Archiv – Tipp des Monats 2023

Hier werden für das aktuelle Gartenjahr die Tipps des Monats von unserer Gartenberaterin gesammelt.

 

Tipp im Monat August


Hallo liebe Gartenfreunde

Was wäre ein Garten ohne Vögel?

Neben Regen, Sonnenschein, Bienengesumm und der Farbenpracht ringsum hören wir ihren Gesang.

Wer im Garten das Ein- und Ausfliegen der Meisen im Nistkasten beobachten kann, oder wie hier in meinem Tellerhortensiengebüsch, ein Amselnest entdeckt, hat offenbar viel richtig gemacht.
Zum Nestbau brauchen die Vögel einen geschützten Platz. Sicherheit steht immer an erster Stelle. Heute schauen wir uns einen sogenannten „Freibrüter“ genauer an. Hierzu gehören Buchfink, Rotkehlchen und die Amsel, auf die wir heute unseren Fokus legen. Sie errichtet ein freistehendes Nest aus Zweigen und Pflanzenfasern. Beliebt sind Hecken aus Efeu und Kletterhortensien.

 

Steckbrief Amsel:
Größe und Gewicht     24 cm , 100 Gramm
Brutzeit                          März bis August bis zu 5 mal im Jahr
Brutdauer                      ca.14 Tage, 2 Wochen Fütterung im Nest (Nestling)
Freie Fütterung            weitere zwei Wochen in Bäumen (Ästling)
Lebensraum                 Wälder, Parks, Gärten
Futter                            Würmer, Schnecken, Insekten, Beeren
Lebensdauer                ca. 5 Jahre                                                                                               Bedrohung                   Rückgang an Nahrung und natürlichem Lebensraum, Usutuvirus

Bei der Fütterung wechseln sich Vater und Mutter ab. Die gefährliche Zeit für die Nestlinge beginnt, wenn sie das Nest verlassen. Hier besteht die Gefahr von Räubern, z.B. Katzen und Mardern entdeckt und gefressen zu werden. Die Eltern füttern den nun so genannten „Ästling“, der auf einem Ast im Baum oder Busch sitzt, noch 2 Wochen bevor er selbständig ist.
Voraussetzung ist auch hier ein reichliches Angebot an Insekten, Würmern, Schnecken. Dafür kann der Gärtner sorgen, indem er Kleinsttieren ein reichhaltiges Nahrungsangebot bietet. Dazu muss er wissen, welche Nahrungsquellen Insekten bevorzugen. Es sind die pollen- und nektarreichen Pflanzen auf die Insekten stehen. Es ist auch wichtig, dass von Frühjahr bis Herbst etwas blüht.
Je artenreicher die Blühpflanzen, desto artenreicher die Insekten. Zuchtformen mit gefüllten Blüten bieten wenig oder gar keinen Nektar. Eine kleine wilde Ecke mit Brennnesseln schafft Schmetterlingsraupen wie Tagpfauenauge, kleiner Fuchs und Admiral, die nur diese Pflanze fressen, eine Ideale Grundlage.
Im wilden Wein und Efeu fühlen sich Bienen wohl. Ebenso im Klee, der blühen kann, wenn der Gärtner es zulässt sich und dem Rasenmäher mal für eine gewisse Zeit Urlaub zu gönnen.​

Was aber, wenn ein Ästling hilflos am Boden hockt? Hier heißt es abwarten und beobachten ob sich ein Elternteil zur Fütterung einfindet. Ist der Vogel verletzt oder verlassen, kann man sich telefonisch an die Vogelaufzuchtstation wenden, bei der man sich Rat holen, oder den Vogel evt. zur Pflege und Aufzucht abgeben kann:

Kontakt: Ronja Fulsche, Umweltzentrum Dresden e.V.-Projekt Wildvogelauffangstation Dresden-Kaditz, Schützengasse 16, 01067 Dresden, Telefon: 0151-42077174, Email: Vogelstation@uzdresden.de

Einen wundervollen Monat August wünscht Euch
Eure Gartenfreundin
Dagmar​

Tipp im Monat Juli


Hallo, liebe Gartenfreunde.
Heute erfahrt Ihr etwas über die Königin der Blumen.

Sie erfreut unser Herz, duftet im besten Fall und gibt jedem Garten ein besonderes Flair.
Sie verschönert den Garten als Strauch- Kletter-Busch-Bodendecker-Wild- und Rambler Rose.

Eine gute Wahl ist der Kauf von „ADR Rosen“. Sie sind besonders robust und unempfindlich gegen Mehltaubefall.

Einen allgemeinen Überblick über Pflege, Standort, Düngung und Schnitt erfahrt Ihr in diesem Monatstipp.

 

Pflanzung:

Pflanzloch ausheben. Breite 30 cm, Tiefe 60 cm. Hornspäne, Kompost oder Rosenerde in das Pflanzloch geben. Rose vor dem Pflanzen gießen, aber nicht wässern. Beste Pflanzzeit ist der Herbst, auch für wurzelnackte Rosen. Die Veredlungsstelle (prägnante Verdickungsstelle am Wurzelhals) soll mindestens 5cm tief in der Erde stecken. Damit ist der empfindliche Teil der Rose geschützt und weniger anfällig für Frost. Nach dem Einpflanzen kräftig wässern.

Standort:

Sonnig, luftig, wasserdurchlässiger, tiefgründig humoser Gartenboden, am besten lehmig-sandig. Einen Ort wählen, an dem die letzten 7 Jahre keine Rose gestanden hat. Die Wurzelreste könnten die Neue schwächen. Alternativ ist es möglich, ein großes Pflanzloch auszuheben und vollständig mit Rosenerde zu befüllen.

Pflege/Düngen:

Gießen am Morgen mit abgestandenem, lauwarmem Wasser auf den Wurzelbereich. Staunässe vermeiden. Zum Austrieb im Frühling und nach der ersten Blüte und spätestens im Juli mit Hornspänen, Kompost oder Rosendünger. Bei Letzterem die Mengenangaben vom Hersteller sehr genau nehmen, denn zu viel von dem darin enthaltenen Stickstoff macht die Rose krank.

Rosenschnitt bei Strauch- und Stammrosen:

Im Frühjahr zur Anregung eines kräftigen Austriebs. Geschnitten wird 0,5 cm-1,0 cm über einem nach außen zeigendem Auge, denn nur dort liegen die Versorgungsbahnen der Pflanze. Die gut desinfizierte Rosenschere (dafür eignet sich ein Stabfeuerzeug, mit dem man die Schnittflächen der Schere eine halbe Minute lang „abbrennt“) leicht schräg ansetzen und den Trieb mit einer Bewegung abschneiden. Immer geeignete Handschuhe tragen!

Im Sommer:

Bei öfter blühenden Rosen sollte ein Schnitt unterhalb der alten Blüte, kurz über dem nächsten fünfblättrigen Trieb, nach der Blüte erfolgen, um die Neublütenbildung an zu regen.

Faustregel:

Schwache Triebe stark, starke Triebe schwach zurückschneiden. Wer gern etwas dazu sehen möchte, kann sich dazu ein 14 minütiges Video ans

ehen, bei „Meistersprechstunde mit Ruth (Rosenrückschnitt)

Wildtriebe sind an den 6-8 blättrigem Trieben zu erkennen und immer so tief wie möglich zu beseitigen, am besten, die Erde um die Wurzel herum vorsichtig entfernen und den Wildtrieb herausreißen. Schneiden würde das Wachstum anregen.

Krankheiten:

Echter Mehltau – Vorbeugen und bekämpfen mit einem Rohmilch Wasser Gemisch (1:8)
2 mal wöchentlich die befallenen Pflanzen damit ordentlich einsprühen. Man hat festgestellt, dass diese Methode besser hilft als handelsübliche Fungizide. Befallene Blätter abschneiden und im Hausmüll entsorgen.
Mehr dazu unter www. ndr.de/Ratgeber Garten/Echten Mehltau bei Rosen mit Milch bekämpfen.

Einen wundervollen Sommer wünscht Euch Eure Gartenfreundin Dagmar

Tipp im Monat Juni


Hallo liebe Gartenfreunde.
Heute erfahrt Ihr etwas über
den Flaschenkürbis.

Man nennt ihn Kalebasse. Es gibt ihn in verschiedenen Formen. (Keulen, Amphoren, Schlangenförmige und Bauchige)
Einige Kalebassen kann man essen, (je nach Bitterstoffanteil) dazu müssen sie aber als Jungpflanzen geerntet werden.

Zum Verzehr sind Hokkaido, Butternusskürbisse oder auch unsere heimischen, großen orangen Kürbisse besser geeignet.

Das Besondere am Flaschenkürbis ist aber, dass er nach der Trocknung bearbeitet werden kann.

Die Kreativen unter Euch können sich hier ausprobieren.
Seine Schale wird hart wie Holz. Je nach Lust und Geschick kann er zur Lampe, zum Trinkgefäß, Musikinstrument oder auch Vogelfutterhäuschen werden.

Ich habe mir eine Mischung gekauft und hoffe auf einen sonnigen, trockenen Sommer, denn die Kalebasse mag keine Kälte, wird sie doch ursprünglich im tropischen Raum angebaut.

Anzucht:

Ab April sollten Kalebassen 3 cm tief (Dunkelkeimer) mit je 2-3 Samenkörnern im Blumentopf bei 20°C vorgekeimt werden. Erst wenn es keine Nachtfröste mehr gibt, werden die bestentwickelten Jungpflanzen, die vorher allmählich an die Außentemperaturen gewöhnt werden, bei Temperaturen  > 20°C an Ort und Stelle gepflanzt.

Standort:

An einem stabilen Gerüst wächst die Ranke in die Höhe und wird an einem vollsonnigen Platz je nach Sorte mindestens 3 Meter lang. Sie mögen es nicht, verschnitten zu werden. Die Früchte entwickeln sich aus großen gelben Blüten und können bis zu 1kg schwer werden.

Pflege:

Wenn eine regelmäßige Wasserzufuhr gewährleistet ist, sind die Pflanzen pflegeleicht. Bei Lausbefall rate ich zum Besprühen mit Rhabarberjauche. Sollten die Blätter von Mehltau befallen werden, sieht das zwar nicht schön aus, er schadet aber den Früchten nicht. Ein Schneckenschutz ist jedoch für die Pflanze überlebenswichtig!

Boden:

Man pflanzt sie im Abstand von einem Meter in nährstoffreiche Erde. Kalebassen sind Starkzehrer. Monatliche Düngergaben von reifem Kompost oder Pflanzenjauche sind ratsam. Sie benötigt regelmäßig Wasser, am besten gießt man am Morgen.

Ernte:

Die Kalebassen werden im Spätherbst geerntet, vor dem ersten Frost. Die Stängel sind dann verholzt, welches ein sicheres Zeichen für ihre Reife ist. Die Stängel bleiben nach der Ernte am Kürbis, sonst beginnt dieser zu faulen. Die Trocknung erfolgt an einem luftigen trockenen Platz. Dadurch härtet die Schale vollkommen aus. Regelmäßiges Wenden fördert diesen Prozess. Nach einigen Monaten zieht sich das Fruchtfleisch zurück, und die Samen rasseln im Innern des Fruchtkörpers. Der Trocknungsprozess dauert ca 1 Jahr. Danach kann der Kürbis bearbeitet werden und die neuen Samen kommen wieder in die Anzuchttöpfe, für den Fall, dass Ihr nicht genug davon bekommen könnt.

Bei Youtube gibt es Videos zum Anbau
und auch zum Werkeln mit Kalebassen.

Beispielfoto: Bearbeitete Kalebassen aus Kolumbien

Ich wünsche euch einen sonnig warmen Juni!
Eure Gartenfreundin Dagmar

 

 

Tipp im Monat April


Hallo liebe Gartenfreunde,

Im Monat April erfahrt Ihr einiges Wissenswerte über die Blattpetersilie.

Petersilie gehört nicht nur zu den beliebtesten Küchenkräutern, sie ist auch ein Heilkraut.
Man sagt ihr nach, dass sie den Blutzuckerspiegel senkt, krampfösend und antibakteriell wirkt, das Immunsystem unterstützt und bei Blähungen hilft. Sie enthält Eisen, Calcium und einen hohen Anteil an Vitamin A , B und mit 160 Milligramm Vitamin C pro 100g gehört sie in die obere Liga der Vitamin C Lieferanten.
Sie enthält außerdem Mangan.

 

Und aufgepasst, Ihr lieben Männer und Biertrinker: Alkohol spült Mangan aus dem Körper, Petersilie liefert es nach und unterstützt dabei die Leber bei der Entgiftung.
Auch soll rohe Petersilie die Potenz steigern, dafür sei das Glykosid Apiin verantwortlich, dass in den Blättern reichlich enthalten ist.

Schwangere Frauen hingegen und Menschen mit Magen Darm Geschwüren sollten von dem beliebten Kraut nur geringe Mengen als Gewürz zu sich nehmen.
Petersilie enthält Apiol. Es kann Geschwüre vergrößern und die Schwangerschaft stören indem es die Gebärmuttermuskulatur anregt. Im Mittelalter wurden Petersiliensamen und Wurzeln zur Abtreibung genutzt.
Aber wie bei allen Dingen – die Menge macht das Gift!

Anbau und Ernte:
Wer hat nicht schon erlebt, dass die Petersilie beim Gartennachbarn herrlich wächst
aber im eigenen Beet kümmerlich vor sich hin mickert, oder gar nicht auf geht?
Der Grund dafür ist oft die zu frühe Aussaat. Petersilie mag es etwas wärmer.
Zu beachten ist auch, dass sie jedes Jahr einen neuen Standort benötigt und erst im 4. Jahr am ersten Standort wieder ausgesät werden sollte.

 

 

Blattpetersilie gibt es in zwei Ausführungen.
Glatt und kraus. Die Glatte ist etwas aromatischer, die Krause eignet sich gut zur Dekoration.
(Dann gibt es noch die Wurzelpetersilie, sie ist eine Unterart der Petersilie und ein Wintergemüse, auf die hier heute nicht näher eingegangen wird.)

Direktaussaat im Freien:
Zur Aussaat sollte der Boden schon angewärmt und nicht kälter als 10°C sein. Mit Sand vermischt lassen sich die Samenkörner so besser verteilen. Die Keimdauer beträgt dann ca 8 Wochen.
Tipp: Gibt man ein paar Radieschensamen dazu, kann man besser erkennen, wo gesät wurde.
Sind die Radieschen erntereif, ist dann auch die Petersilie so weit.

Vorziehen auf der Fensterbank:
Eine weitere Möglichkeit ist das Vorziehen bei ca. 20°C auf der Fensterbank. Dazu die Samen ein paar Stunden in warmem Wasser einweichen und anschließend mit einem Löffel auf der Anzuchterde verteilen und mit etwas Erde bedecken. Nach ca. 14 Tagen beginnt die Petersilie zu keimen.

Vorgezogene Petersilie im Topf :
Wer nicht so lange warten möchte, kauft sich Petersilie im Topf und trennt die zarten Stängelchen vorsichtig mit den Wurzeln voneinander und pflanzt sie im Abstand von 10 cm zu jeder Seite ein.
Hier rate ich zu Bodentemperaturen bei ca. 15°C. Ab Anfang April ist eine Pflanzung auch schon möglich, wenn die Pflänzchen mit leichtem Gartenvlies vor Kälte geschützt werden.

Standort:

  • nicht neben Doldenblühern wie Möhren, Pastinaken, Dill oder Liebstöckel
  • sonnig hell bis halbschattig, geschützt gegen winterliche Nord- und Ostwinde
  • Verträgt keine Staunässe

Boden:

  • locker und humusreich
  • im Herbst davor mit Kompost oder organischem Dünger anreichern

Ernte:

Ganzjährig, immer die äußeren Stängel am Boden abschneiden. Das innere, sogenannte Herz, muss stehen bleiben.
Im zweiten Jahr beginnt die Petersilie zu blühen und ist dann für den Verzehr nicht mehr geeignet und kann toxisch wirken. Petersiliensamen sollten grundsätzlich nicht verzehrt werden.
Die Aussaat sollte also jedes Jahr aufs Neue erfolgen.

3 Methoden zur Haltbarmachung:

  1. Einfrieren
    Die gewaschenen und abgetupften Blätter und wer mag auch die Stängel fein zerkleinern und in einen Eiswürfelbehälter mit etwas Wasser vermischt direkt ins Gefrierfach geben. Ebenso möglich ist das Einfrieren im Glas. So hält sie bis zum nächsten Frühjahr, wenn die Kühlkette nicht unterbrochen wird.
  2. Petersilien Pesto
    150g Petersilie
    100ml Raps, Oliven, oder Sonnenblumenöl
    50g Mandeln, oder Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne
    1 Spritzer Zitronensaft ½ Teelöffel Salz
    Im Mixer zu einer feinen Paste pürieren, in ein Schraubglas füllen und mit einer dünnen Ölschicht auffüllen. Hält 2-3 Monate
  3. Petersiliensalz
    einige Stängel trocknen, danach fein zerkleinern und mit der gleichen Menge Salz mischen.
    Anschließend in ein luftdichtes Schraubglas füllen.
    Für ein noch intensiveres Aroma die Petersilienstängel kleingeschnitten gemeinsam mit dem Salz im Mörser zerstoßen, oder im Mixer hächseln.

Noch eine Anmerkung zum Schluss:
Petersilie wurde in diesem Jahr zur GIFTPFLANZE des Jahres gekürt!
Was? (Letztes Jahr war es die Kartoffel. Ja, wir leben in einer aufgeregten Zeit.)
Man hat festgestellt, dass ein 75kg schwerer Mensch, wenn er mehrmals zwei Kilogramm Petersilie verzehrt, sich Schäden an Leber und Niere zu zieht.
Zu beachten wäre, wie schon erwähnt, blühende Petersilie und Petersiliensamen nicht zu verzehren.

Ich wünsche euch gutes Gelingen und einen wunderbaren Frühling!
Eure Gartenfreundin Dagmar